Liebe Gemeinde,
nรคchstes Jahr am 4. Juni wird es wieder ein Sommerfestival rund um die Treiser Kirche geben. Ich hรคtte groรe Lust dieses Kirchenfest unter das Thema Alt und Jung zu stellen, das die aktuelle Tollkirche als roter Faden durchzieht.
โEs geht miteinanderโ
Ein frรถhliches, begeisterndes und inspirierendes Miteinander von Alt und Jung ist eine der schรถnsten menschlichen Erfahrungen. Klar, jedes Alter braucht auch seine eigenen Rรคume und Zeiten. Aber รltere belebt das Spontane und Unfertige der Jugend und andererseits genieรen Jugendliche das weite Herz und die Gelassenheit, die in รคlteren Menschen durch die vielfรคltigen Erfahrungen gereift sind.
Leider lรคsst unser moderner Lebensstil ein Miteinander von Alt und Jung immer schwieriger werden. Deswegen freue ich mich immer besonders, wenn in unserer Gemeinde dieses Miteinander gesucht und gelebt wird. Dazu mรผssen Alte und Junge den Mut haben, aufzubrechen und neue Wege zu suchen.
Begeistert hat mich die diesjรคhrige Treiser Dorfmusik, wo Jung und Alt in einem total bunten Programm miteinander und fรผreinander musiziert haben. Ebenso die Kirmes, die in Treis wirklich ein Dorffest aller Generationen ist. Die vereinigten Chรถre beim Kirmesgottesdienst, wo drei fรผr Kinderchor, Jugendchor, Sรคngervereinigung und Kirchenchor gleichermaรen geeignete Lieder von allen gemeinsam einstudiert und vortragen werden, sind eine geniale und richtungsweisende Aktion, die zeigt: Es geht miteinander, wenn man wirklich fรผreinander offen ist und einen gemeinsamen neuen Weg sucht.
Fรผr unsere Sternstunden haben wir seit diesem Jahr zwei Gesprรคchskreise: Einen neuen von jungen Erwachsenen und den bestehenden Kreis von Menschen in der Lebensmitte. Beide Kreise diskutieren im Vorfeld der Sternstunde das aktuelle Thema auf ihre Weise und bringen dann ihre ganz unterschiedlichen Ideen frei und ohne Zensur (!) in den Gottesdienst ein. Das gegenseitige Vertrauen, die Offenheit und Wertschรคtzung ist es, die dieses Miteinander der Generationen gelingen lรคsst.
Trรคume und Visionen fรผr die Zukunft
Der Prophet Joel hatte eine Vision: โUnd nach diesem will ich meinen Geist ausgieรen รผber alles Fleisch, und eure Sรถhne und Tรถchter sollen weissagen, eure Alten sollen Trรคume haben, und eure Jรผnglinge sollen Gesichte sehen.โ
Alte sollen Trรคume haben, Junge eine Vision fรผr die Zukunft und dies durch Gottes Geist, der uns ein tiefes Gefรผhl der Gemeinschaft vermittelt und uns alle โ Alt und Jung โ aufbrechen lรคsst in eine gemeinsame Zukunft.
โGottes Geist ist das Entscheidendeโ
Dieser Geist ist das Entscheidende. In der Jugendherberge in Grรผnberg, wo wir viele Konfirmandenfreizeiten erlebt haben, hรคngt im Tagungsraum eine Bilddokumentation von der ersten Freizeit in der Jugendherberge vor etwa 100 Jahren. Unter den zahlreichen Fotos und Berichten steht ein Satz, der sich mir eingeprรคgt hat: โNicht das Programm, sondern der Geist war das Entscheidende.โ Um diesen Geist sollten wir beten.
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7)
Ihr/Euer Pfarrer Andreas Lenz