Evangelische Kirchengemeinde Treis / Lumda

Gedanken aus dem Pfarrhaus im Oktober 2014

Liebe Gemeinde,

Musik ist die Sprache des Himmels, die Menschen über Grenzen der Länder, Kulturen und Religionen verbindet. Ich selber verbinde in meiner Erinnerung ganz bestimmte Lieder sehr intensiv mit bestimmten Momenten meines Lebens und kann solche Situationen durch diese Lieder noch einmal fühlen und erleben.

Warum Musik glücklich macht

Bei kaum einer anderen Tätigkeit wie beim Musizieren sind Körper, Geist und Seele gleichermaßen gegenwärtig. Dieses Gefühl „ganz“ mit Haut und Haaren da zu sein, ist wahrscheinlich der Grund, warum Musik uns so glücklich machen kann. Bei einer Chorprobe können wir fast alle menschlichen Gefühle durchleben. Darum geht man aus einer Chorprobe wie „gereinigt“. Singen ist wie eine Therapie, eine ganzheitliche Medizin, weshalb sie in der Kirche zu Recht eine so große Rolle spielt. Musik ist nicht nur eine nette Verzierung des Gottesdienstes, sondern bringt Religion auf den Punkt. Daher fördern wir in unserer Kirchengemeinde Musik mit aller Kraft. Unsere Chöre für verschiedene Altersgruppen, das Collegium vocale, die Ansinggruppe für unser neues Liederbuch und überhaupt die große Bedeutung, die der Musik in unseren Gottesdiensten und Gemeindefesten eingeräumt wird, sind Ausdruck dieser großen Wertschätzung der Musik. Musik verkörpert Gemeinschaft, Harmonie, Lebensfreude und Trost. Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen ohne Musik sind für mich undenkbar. Vielen Dank in diesem Zusammenhang auch für die überwältigenden Spenden von fast 20.000 Euro aus unserer Gemeinde für die Sanierung der Orgel.

Außerdem werden wir nächstes Jahr mit ersten Ideen für ein Friedensoratorium beginnen. Meinen Studienurlaub von Januar bis März werde ich u.a. dafür nutzen, Texte zu schreiben, die im Laufe des kommenden Jahres mit interessierten Mitarbeitern so weiterentwickelt werden, dass unsere Kirchenmusikerin Daniela Werner sich ab Anfang 2016 an die musikalische Komposition des Werkes machen kann. Das Oratorium soll dann von einem großen Projektchor mit Band und Orchester aufgeführt werden. Ziel ist es, Friedenstexte der Weltreligionen mit Musik aus allen Erdteilen zu einem gemeinsamen Gebet für den Frieden zu vereinen.

Musik für den Weltfrieden

Schließen möchte ich mit der biblischen Vision vom ewigen Leben, wenn wir mit den Engeln in das große Halleluja mit Harfe und himmlischer E-Gitarre einstimmen werden. Oft veralbert malt diese Vision doch unsere christliche Hoffnung als Trostbild in unsere Herzen. Durch Krieg, Tod und Einsamkeit hindurch gehen wir der Harmonie und Lebendigkeit entgegen. Bilder vom Himmel traue ich mich nur wenige zu haben, aber eines ist fest in meinem Herzen: Ich glaube, wir werden einmal alle Teil einer himmlischen Musik sein zur Ehre Gottes und zum Frieden der Schöpfung.

Ihr/Euer Pfarrer Andreas Lenz

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