Laut Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sollen die Dekanate Kirchberg, Grรผnberg und Hungen bis spรคtestens 2022 zu einem Groรdekanat vereint werden.
Die Evangelische Kirche ist genauso wie die รถffentliche Verwaltung in mehreren Ebenen organisiert: Kirchengemeinde, Dekanat, Propstei sowie Landeskirche.
Wรคhrend in den Kirchengemeinden selbst die eigentliche Arbeit vor Ort organisiert wird, stellt das Dekanat den hierfรผr nรถtigen organisatorischen und personellen Rahmen zur Verfรผgung.
So wird beispielsweise nicht fรผr jede Kirchengemeinde eine Pfarrstelle zur Verfรผgung gestellt, sondern fรผr das gesamte Dekanat die Anzahl der Pfarrer abhรคngig von der Zahl der im Dekanat gemeldeten Kirchenmitglieder bestimmt. Die Kirchengemeinde Treis ist bisher dem Dekanat Kirchberg zugeordnet.
Da insbesondere auf dem Land die Bevรถlkerung momentan stark zurรผckgeht, steht den Dekanaten weniger Geld und Personal zur Verfรผgung. Eine geschickte Aufteilung der Aufgaben wird immer wichtiger, um die Arbeit in den Kirchengemeinden langfristig zu garantieren. Im Dekanat Hungen, das an Kirchberg angrenzt, ist die Situation schon jetzt kritisch: Werden etwa mehrere Pfarrer gleichzeitig krank, so wird es immer schwieriger, deren Vertretung sicherzustellen.
Deshalb hat die Synode, das hรถchste beschlussfassende Gremium der EKHN, im November 2013 eine Gebietsreform beschlossen, die ein Groรdekanat aus den Dekanaten Kirchberg, Grรผnberg und Hungen vorsieht. Noch ist jedoch nicht endgรผltig beschlossen, ob dies zum Jahr 2019 oder 2022 geschehen wird.
Fรผr Treiser Gemeindemitglieder wird sich hierdurch zuerst einmal wenig รคndern, auch wenn die im Hintergrund arbeitende Verwaltung vollkommen neue Strukturen erhalten wird. Dadurch, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden auf eine neue Basis gestellt werden muss, ergeben sich neue Mรถglichkeiten und Herausforderungen. So kรถnnten Kooperationen zwischen Kirchengemeinden neu definiert und ganz anders gelebt werden. Dies entlastet nicht nur Pfarrer und andere hauptamtliche Mitarbeiter, sondern wird sich langfristig auch fรผr die Mitglieder einzelner Gemeinden positiv auswirken. Die Chancen, die diese Reform angesichts sinkender Mitgliederzahlen bietet, sollten die Gemeinden zu ihrem Vorteil nutzen.