Ãœber ein Jahr lang probten die Jugendlichen unter Leitung von Daniela Werner für ein mitreißendes und berührendes Musical: „Die Schöne und das Biest“ nach der Disney-Verfilmung. Originelle Kostüme, hervorragende Stimmen, ein ansprechendes Bühnenbild und eine tolle schauspielerische Leistung sorgten für wahre Begeisterungsstürme im Publikum sowohl in Treis als auch in Annerod.Â
In einer kalten Winternacht klopft eine alte Frau an die Schlosstür und bittet um Einlass. Ihr Gastgeschenk ist eine wunderschöne Rose. Doch der Prinz, Herr des Schlosses, lehnt höhnisch ab und schickt die Frau herzlos weg. Daraufhin verwandelt sich die Frau in eine wunderschöne Zauberin und belegt das Schloss mit einem Fluch. Alles Bitten des Prinzen um Vergebung nützt nichts: Der Prinz wird in ein Biest verwandelt und die gesamte Dienerschaft in Hausrat. Nur wenn es dem verzauberten Prinzen möglich sein wird, zu lieben und selbst Liebe zu empfangen, solange die Rose blüht, kann der Fluch gebrochen werden.
Im nahegelegenen Dorf werden Belle als Träumerin und ihr Vater als verrückter Erfinder verspottet. Der junge Schönling Gaston hat jedoch ein Auge auf die attraktive Belle geworfen und wirbt unverhohlen um ihre Hand. Währenddessen verirrt sich ihr Vater eines Tages in das Schloss und wird vom Biest, dem verschwunschenen Prinzen, in den Kerker gesperrt.
Nachdem Belle sich selbst als Pfand für ihren Vater angeboten hat, knüpft sie bald Freundschaften mit dem Personal: der freundlichen Teekanne Madame Pottine, dem Kerzenleuchter Lumiere und sogar mit dem dem strengen Hausmeister von Unruh, einer Uhr. Schließlich kommt sie auch dem Biest näher, doch reicht die Zeit, um den Fluch zu brechen? Denn die Rose der Zauberin verliert immer mehr Blütenblätter…
So die Geschichte des Musicals „Die Schöne und das Biest“, das der Jugendchor im Mai und Juni insgesamt sechsmal in Treis und Annerod aufführte.
Im März 2014 erteilte die Disney Theatrical Licensing die Erlaubnis, die Rechte an diesem Musical zu erwerben. Und dann ging es los: Anderthalb Jahre intensive Probenarbeit bewirkten, dass nicht nur am Premierenabend in der Sport-und Kulturhalle das Publikum außer Rand und Band war. Niemand hielt es auf dem Stuhl, um dem Ensemble mit teilweise frenetischem Applaus für ein außergewöhnliches Musical-Erlebnis zu danken.
Ein gewaltiger Gesamtaufwand mit professionellen Licht- und Tontechnikern, mit hervorragenden Musikern, mit selbstgebauten eindrucksvollen Kulissen, mit passend gesetztem Licht, zu Herzen gehenden Effekten und mit liebevoll geschneiderten Kostümen trug zum riesigen Erfolg des Musicals bei. Die jungen Darsteller aus Treis und Umgebung überzeugten mit ihrer ausdrucksstarken Performance, sowohl in den vielfältigen Spiel- und Massenszenen als auch in den selbst choreografierten Tänzen und brachten erstaunlich mitreißende und berührende Momente auf die Bühne.
Insgesamt 45 Sängerinnen und Sänger waren an dem Großereignis beteiligt und haben unter anderem auch in zwei mehrtägigen Musical-Camps geprobt und geplant, nachgedacht und ausprobiert, Ideen verworfen und sich Mut gemacht. Professioneller Schauspielunterricht durch Schauspiellehrer Rolf Bernhard bewirkte, dass besonders die Darsteller der Hauptrollen schier über sich hinauswuchsen.
Zum fünften Mal seit 2008 hat Dekanatskantorin Daniela Werner, „der musikalische Glückgriff unserer Kirchengemeinde“, mit dem Jugendchor ein Musical erarbeitet. Sie war auch dieses Mal verantwortlich für Chor, Band und Regie und alles was drumherum noch dazu gehört, um die sonst so schmucklose Sport-und Kulturhalle zum Beben zu bringen.
Die Chorleiterin hat „ein Händchen“ für die jungen und junggebliebenen Sängerinnen und Sänger und konnte alle Darsteller zu gesanglichen und schauspielerischen Höchstleistungen motivieren.
Die Besetzung der Hauptrollen war perfekt gelungen, die Akteure „lebten“ ihre Rollen, spielten ausdrucksstark und sehr präsent. Der spielende Chor im Hintergrund war stimmgewaltig, klangsicher und versetzte den Zuschauer in das Alltagsleben eines französischen Dorfes oder in das verwunschene Schloss – die begeisterten Zuschauer bedankten sich mit viel Zwischenapplaus.
„Hinter der Bühne“ mussten Eltern der Akteure und zahlreiche Musicalfreunde aus Kirchenvorstand und –gemeinde mit anpacken, um das Großereignis und den riesigen Aufwand zu stemmen. Nicht nur beim Kulissenbau und –transport, auch beim Kulissen schieben während der Vorführung, beim Catering für die Akteure, beim Einrichten und Dekorieren der Halle, beim Fotografieren und Filmen, an der Abendkasse und beim Putzen und Aufräumen war die Hilfe der freiwilligen Helferinnen und Helfer unbezahlbar. Nicht zuletzt musste man sich auch um das leibliche Wohl der Musical-Besucher kümmern: So wurden im Vorfeld der Aufführungen Baguettes belegt, Getränketheken befüllt, ein Sektausschank vorbereitet und natürlich ein Verkaufsdienst eingeteilt. Insgesamt waren daher alle Musical-Aufführungen eine echte Teamleistung von Helfern aus der gesamten Gemeinde.
Aller Aufwand und jeder Einsatz hat sich gelohnt, unsere Kirchengemeinde hat wieder einmal ein für Mitwirkende und Besucher unvergessliches Ereignis auf die Beine gestellt. Und bei manchen Beteiligten hat es vielleicht auch die Erkenntnis gebracht, dass es einen tieferen Sinn dieser Geschichte geben kann: Wie Pfarrer Andreas Lenz es ausdrückte: Das eigene Denken, Verhalten und Auffassungen zu ändern sei möglich, selbst wenn das schwer falle und lange dauere: „Es ist möglich durch bedingungslose Liebe.“
Das nächste Mal ist der Jugendchor übrigens mit verschiedenen Musicalsongs aus den vergangenen Jahren am 27.2.2016 in Kirchberg und am 28.2.2016 in der Treiser Kirche zu hören.