Evangelische Kirchengemeinde Treis / Lumda

Treiser Asylbewerber: Helfen kann jeder!

Schon seit einigen Jahren wird für die Bewohner des Treiser Asylbewerberheims ein Deutschkurs angeboten. Durch den Flüchtlingsandrang in den vergangenen Monaten hat sich die Gruppe stark vergrößert, sodass auch der Bedarf an ehrenamtlichen Helfern gestiegen ist.

„Ich höre gerne Musik.“ Langsam wiederholt die Kellnerin aus Eritrea Wort für Wort des gerade neu gelernten deutschen Satzes und versucht, ihn fehlerfrei aufzuschreiben. Dieses Mal wurde im Kurs „Spielend deutsch lernen“ über Berufe und Hobbys gesprochen.

Ziel dieser Stunde war, dass das Team um Hanspeter Gruber, Barbara Högy und Bärbel Milke Näheres über die Interessen der Asylbewerber erfuhr, um sie untereinander besser zu vernetzen, aber auch um Kontakte zu Deutschen mit ähnlichen Freizeitbeschäftigungen oder Berufen herzustellen. So traf ein syrischer Fotograf auf Gießener Kollegen, Jazzfans besuchten ein Jazzkonzert und ein Organist aus Kabul durfte mit Daniela Werner die Treiser Orgel ausprobieren.

In anderen Wochen wurden die deutschen Bundesländer mithilfe von Karten geographisch erkundet, über deutsche Kultur und Traditionen gesprochen oder die Mülltrennung wurde thematisiert.

Inzwischen nehmen rund 25 Asylbewerber aus vielen verschiedenen Ländern an dem Kurs der Intiative „Staufenberg hilft“ teil. Und das Angebot von „Staufenberg hilft“ beschränkt sich nicht nur auf die Vermittlung deutscher Sprache und Kultur:  Jede Woche werden die Flüchtlinge gefragt, was sie sich wünschen. Die Mitarbeiter erstellen daraus einen Wunschzettel, der bei Facebook und im Rundbrief per E-Mail veröffentlicht wird. So wird in einer Woche dazu aufgerufen, Kinderspielzeug zu spenden, ein andermal werden Rucksäcke benötigt.

Doch ganz oben auf der Liste stehen mehr Helfer: Häufig haben Asylbewerber Verständigungsprobleme bei Behörden, Banken, Apotheken oder Ärzten, sodass sie jemand begleiten muss, um zu übersetzen, zu erklären und für sie einzustehen. Da die wenigen Helfer alle selbst berufstätig sind, ist es oft nicht einfach, in solchen Fällen die Unterstützung zu organisieren. Ebenso fehlt es im Deutschkurs selbst an Betreuung, nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch für deren Kinder. Barbara Högy hat es sich zum Ziel gesetzt, einen möglichst großen Unterstützerkreis von „Paten“ aufzubauen, sodass sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen kann und trotzdem immer genügend Helfer zur Verfügung stehen. So sind wir alle gefragt, doch einmal zu überlegen, ob es nicht möglich wäre, sich auf die eine oder andere Weise, je nach persönlichen Lebensumständen und Fähigkeiten, für Treiser Asylbewerber einzusetzen. Und helfen kann jeder: Besondere Kenntnisse sind nicht nötig, die meisten sprechen gut genug Deutsch oder Englisch, dass es für eine Verständigung reicht.

 

Wie sie helfen können:

  • Rundbrief abonnieren (Email an „Staufenberg hilft“) und aktuelle Wünsche erfüllen;
  • Mitglied der Facebook-Gruppe werden;
  • Pate werden und einzelnen Flüchtlingen im Alltag helfen (z.B. Arztbesuche oder Behördengänge);
  • Fahrdienste übernehmen (z.B. bei Umzügen);
  • das Team im Deutschkurs unterstützen;
  • Kinder während des Deutschkurses betreuen;
  • mit Flüchtlingen auch privat etwas unternehmen und versuchen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.

 

Zeitpunkt: Donnerstags 17:45 bis 19:15 Uhr

Ansprechpartner:  Hanspeter Gruber (Tel.: 74219) und Barbara Högy (Tel.: 73919)

E-Mail: staufenberg_hilft@gmx.de

Facebook: „Staufenberg hilft“

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